Ein Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung (Online-Ausgabe) vom 07.09.2004 informiert darüber, daß mangels Übernahmeangeboten privater Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) dem Stillegungsantrag der DB Netz AG für die Strecke Gernrode Ballenstedt Frose zugestimmt hat.
Wegen Streckensperrung nach einem Stellwerksbrand am 28. Juni 2003 (siehe Meldung vom 30.06.2003) fuhr zwischen Gernrode und Ermsleben nur noch Schienenersatzverkehr, welcher später auf den Abschnitt Ermsleben Frose Aschersleben ausgedehnt wurde. Angesichts der Abbestellung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Relation Quedlinburg Fose Aschersleben durch die Nahverkehr Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) fuhr am 31. Januar 2004 der letzte Personenzug auf der Regelspurstrecke Quedlinburg Gernrode.
In dem Artikel wird ein Pressesprecher der DB AG zitiert. Dieser sagte, daß die Verhandlungen mit der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) bezüglich Übernahme der Strecke Quedlinburg Gernrode noch laufen, da bisher keine Einigkeit in Detailfragen und zum Verkaufspreis der Strecke bestehe. Die Aussage des Pressesprechers der DB AG, daß noch völlig offen ist, ob die HSB beantragte Fördermittel erhält, zeugt von Unkenntnis. Fakt ist, daß das Land Sachsen-Anhalt 6 Mio € Fördermittel fest zugesagt und einen Teil davon bereits als Scheck übergeben hat. Man hat den Eindruck, die DB Netz AG pokert im Vorfeld des Börsengangs der DB AG um die Verkaufssumme für die 8,5 km lange Strecke, welche zur Verlängerung der Selketalbahn auf 1000 mm Spurweite umgebaut werden soll.